Magufuli wurde 61 Jahre alt. Seit knapp drei Wochen vor seinem Tod war er nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten. In den sozialen Medien, aber auch in der internationalen Presse wurden zuletzt zahlreiche Spekulationen zu seinem Gesundheitszustand und seinem Aufenthaltsort laut. Die häufigste Vermutung: Magufuli sei infiziert mit Covid-19. Der verstorbene Präsident hatte für Tansania einen sehr speziellen Kurs in der Corona-Bekämpfung propagiert. Impfungen und Einschränkungen wurden weitgehend abgelehnt, stattdessen lokale Lebensmittel und Dampfbäder zur Corona-Prophylaxe empfohlen.
Der Leitende Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania, Fredrick Shoo, zeigte sich am 18. März betroffen über den Tod des Präsidenten: „Wir sind schockiert über den Tod des Präsidenten der Vereinigten Republik Tansania, Dr. John Pombe Magufuli, und ich möchte Vizepräsidentin Samia Suluhu, der Familie von Präsident Magufuli, und allen Tansanierinnen und Tansaniern mein Beileid aussprechen." Weiter rief Bischof Shoo alle Menschen in Tansania dazu auf, zusammenzustehen. Er bat die Menschen weiterhin zu Gott zu beten: für Trost in der schwierigen Situation und für eine positive Entwicklung des Landes.
Nach der geltenden Verfassung würde Vizepräsidentin Samia Suluhu neue Präsidentin für die verbleibende Wahlperiode werden, die turnusgemäß bis Herbst 2025 dauert. Sie hatte bereits in der vorausgehenden Legislaturperiode die Position der Vizepräsidentin inne, ist aber bis dato in der Öffentlichkeit und in der Partei wenig in Erscheinung getreten.
Samia Suluhu Hassan stammt aus Sansibar. Sie ist wie Magufuli 61 Jahre alt und würde als Muslima auf den Katholiken Magufuli folgen. Sie wäre die erste Frau, die in Ostafrika als Präsidentin ein Land führt. Außerdem wäre sie das erste Mitglied aus der Volksgruppe der Sansibari an der Spitze der tansanischen Regierung. Das Präsidentenamt in Tansania hat laut geltender Verfassung eine sehr starke Position im politischen System des Landes.