Das Mädchen Restituta und ihr Bruder Romano kamen mit beidseitigen Klumpfüßen zur Welt. Da eine angeborene Fehlbildung von den Dorfgemeinschaften in Tansania oft als „Strafe Gottes“ interpretiert wird, zog sich die Familie aus dem Dorf zurück und lebte außerhalb der Gemeinschaft: die Kinder wuchsen „versteckt“ in der Nähe von Giting/Tansania (nähe Mount Hanang) ohne jegliche Schul- und Allgemeinbildung auf. Erst mit 12 und 15 Jahren wurden sie 2011 von einem katholischen Pater (Leiter eines Waisenhauses) „entdeckt“. Die Verständigung war schwierig, da lediglich ansatzweise eine Stammessprache ohne Kenntnisse des üblichen Kisuaheli gesprochen wurde.

Der Pater sandte einen Hilferuf an das ca. 300 km entfernte URRC. Der damalige Leiter der Einrichtung (Claus Heim) und Dr. W. Zink kamen per Motorrad in die abgelegene Region um nach Zukunftsperspektiven für die Kinder zu suchen. Dabei wurde außerdem ein weiteres „verstecktes“ Kleinkind – ebenfalls mit beidseitigen Klumpfüßen – vorgefunden.

Beurteilung und langfristiger Plan:

  • konservative Behandlung mit redressierenden Gipsen im URRC für das Kleinkind
  • Zweiseitige Operationen bei Romano und Restituta. Deshalb eine kurzfristige Vorstellung bei der Kinderchirurgin Dr. Annemarie Schraml, die noch 2011 die ersten Klumpfuß-Operationen bei den Heranwachsenden im Nkoaranga Hospital erfolgreich durchführte
  • So wurde die Familie im URRC aufgenommen und gleichzeitig für Romano und Restituta die Basis-Allgemeinbildung und auch eine Berufsausbildung in der Einrichtung begonnen: Romano begann eine Schreinerlehre, Restituta eine Lehre zur Schneiderin
  • Bei Restituta wurde bei der Aufnahme eine Sehschwäche festgestellt, die durch eine Brillenversorgung verbessert werden konnte

 

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Bei beiden Kindern an der linken unteren Extremität noch unbehandelte Klumpfüße (Ausgangssituation rechts war identisch). Rechte untere Extremitäten: operativ korrigierte Klumpfüße, noch mit Schienen versorgt

 

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Romano bei der Schreiner-Ausbildung im URRC, rechter Fuß bereits operiert, linker Fuß steht noch zur OP an

 

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Restituta am Arbeitsplatz bei der Schneider-Ausbildung

Inzwischen ist die gesamte Familie wieder in der Heimat-Region – Romano und Restituta nach einer Berufsausbildung.
Beim konservativ behandelten Kleinkind mit angeborenen Klumpfüßen konnte eine normale Fußentwicklung eingeleitet werden. Ein operativer Eingriff war nicht erforderlich.
Die Familie war nicht in der Lage einen finanziellen Beitrag zu leisten.

 

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