Durch SETU („Special Education Training Unit“) werden Menschen mit Hilfebedarf (hier speziell mit Lern- und geistiger Behinderung) gezielt gefördert und Fort- und Weiterbildungen für in diesem Bereich Tätige oder Familienmitglieder der Betroffenen angeboten. Neben einer allgemeinen Verbesserung der medizinischen Versorgung in Tansania erhalten Teilnehmer im Rahmen von Aus- und Weiterbildungslehrgängen – überwiegend Frauen – die Chance sich beruflich zu qualifizieren. So resultieren nebenbei bessere Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten für diese Personen.
Wegen des großen Bedarfs und dem erfolgversprechenden Lösungsansatz wird das Projekt auch von Mission EineWelt unterstützt.
Bei SETU handelt es sich also...
- um ein Projekt, das wegen des großen Bedarfs überregionale Bedeutung in Tansania erlangen wird
- das eine sinnvolle Ergänzung zum in Weiterentwicklung befindlichen tansanischen Gesundheitssystem darstellt und
- sich an den in Deutschland bewährten Kriterien orientiert (im deutschen Kontext wäre das Projekt wohl am ehesten vergleichbar mit einer Heilerziehungspflegehelfer-Ausbildung)
Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und startete bereits im Oktober 2017. Um die Arbeit mit lern- und geistig behinderten Menschen professionell und nachhaltig weiterzuentwickeln, fehlt es in Tansania an Fachwissen für MitarbeiterInnen in diesem speziellen Bereich. Mit Unterstützung von Mission EineWelt und Brot für die Welt, durch die Unterstützung des Fördervereins, des Vereins „Faraja“ und der Hilfe vieler Freunde, Kollegen und Angehörigen konnten wir dieses Pionierprojekt hier im Usa River Rehabilitation Center starten.
Die Ausbildungsmodule beinhalten sowohl theoretische Inhalte, als auch praktische Einheiten. Alle Kursteilnehmenden werden in den Praxisphasen in ihren jeweiligen Arbeitsstellen besucht und beraten, um somit die Übertragung von Theorie in die Praxis zu unterstützen.
Die Anerkennung und Zertifizierung dieser Ausbildung durch das „Institute of Adult Education“ ist uns dabei ein wichtiges Anliegen. Deshalb war es für uns im März 2018 ein großer Schritt und Erfolg schon die vorläufige Anerkennung bekommen zu haben. Ein weiteres Angebot im Rahmen des SETU–Projektes werden im kommenden Jahr 2019 öffentliche themenspezifische Fortbildungstage (z.B. zu Trisomie 21, Epilepsie, Behinderungsursachen, Trainingsmöglichkeiten) für MitarbeiterInnen, LehrerInnen, Evangelisten und auch für Eltern/Familienangehörige sein.
Die fachliche Leitung dieses Projektes liegt bei Frau Mona Behninger. Vom beruflichen Werdegang her bringt sie beste Voraussetzungen (fachlich, persönlich, sprachlich) für eine erfolgreiche Realisierung mit und hat dies bei der Etablierung der Special Class im URRC bereits bestens bewiesen.